Geschichte
Von Dr. Thomas Becker
Die Gründung der Gesellschaft und ihre Vorgeschichte
Die Universitätsgesellschaft Bonn, 1917 als „Gesellschaft von Freunden und Förderern der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn e.V.“ (GeFFrUB) aus der Taufe gehoben, entstand aus der Notsituation des Ersten Weltkriegs. Krisen und Umbrüche sollten weiter ihren Weg begleiten, und sie sollte sich immer wieder in der Lage zeigen, den Herausforderungen zu begegnen, die durch die politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen hervorgerufen wurden.
Am Anfang der GeFFrUB stand eine Idee, die ebenso genial wie einfach war. Anstatt Gelder für einzelne Projekte der unterfinanzierten Bonner Universität zu sammeln, wie es Rektor und Senat eigentlich vorgesehen hatten, schlug der Generaldirektor der Bayer AG, Carl Duisberg, die Gründung einer dauerhaften Fördergesellschaft vor. Das war ein nahe liegender Gedanke, den aber noch niemand gedacht hatte, denn als am 2. Juni 1917 im Düsseldorfer Industrieclub vier Vertreter der Bonner Universität mit rheinischen Industriellen zusammentrafen, hatten die Professoren lediglich eine Wunschliste für Einzelprojekte bei sich und waren keineswegs auf die Idee einer Fördergesellschaft für die gesamte Universität gekommen, die es damals noch nirgendwo in Deutschland gab. Duisberg will dieser Gedanke spontan gekommen sein, als er zu seiner Verwunderung bei dem Düsseldorfer Treffen statt der von ihm erwarteten großen Versammlung nur drei weitere Vertreter der Wirtschaft vorfand. Duisbergs Vorstellung einer Fördergesellschaft zielte nicht auf die bevorstehende 100-Jahr-Feier der Universität, sondern sah die Schaffung eines stabilen Fonds vor, dessen Erträge der gesamten Universität dauerhaft zugutekommen sollten. Schon drei Tage später legte Carl Duisberg dem ob dieser schnellen Handlungsweise völlig überraschten Rektor Ribbert eine fertig ausgearbeitete Satzung und ein Einladungsschreiben für die Gründung der Fördergesellschaft vor, von dem 485 an rheinische Wirtschaftsvertreter und 200 an den Bonner Lehrkörper gehen sollten. In „Satz“ 2 der Satzung hieß es: „Der Verein hat die Aufgabe, die während des großen Weltkrieges gewonnene Erkenntnis über die Bedeutung der sämtlichen Wissenschaften für die Fortschritte auf den Gebieten der Landwirtschaft, des Handels, des Gewerbes und der Industrie und für die Pflege der idealen Güter der Nation in den Kreisen der Bevölkerung festzuhalten, zu verbreiten und zu vertiefen.“ Ordentliche Mitglieder konnten Personen und Körperschaften werden, die bis zum 1. Juli 1918 einen einmaligen Betrag von mindestens 1.000 Mark oder eine jährliche Zahlung von mindestens 100 Mark leisteten. Mitglieder des Bonner Lehrkörpers zahlten die Hälfte bzw. einen Jahresbeitrag von 30 Mark. Es gab aber auch außerordentliche Mitglieder, und zwar Studierende und ehemalige Studierende sowie alle Dozenten, Assistenten und Universitätsbeamte. Sie zahlten einen Jahresbeitrag von 10 Mark.
Auf Duisbergs Betreiben hin fand am 7. Juli 1917 die Gründungsversammlung unter reger Beteiligung von Personen des öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens in der damaligen Aula der Universität statt. Bis September war die Zahl der Mitglieder schon auf 95 angestiegen, die durch einmalige Zahlungen und schon eingegangene Jahresbeiträge mehr als eine halbe Million Mark zusammengebracht hatten. Bis zur ersten regelrechten Hauptversammlung im Juli 1918 war das Vermögen der GeFFrUB schon auf mehr als zwei Millionen Mark angestiegen.
Zur Person Carl Duisberg
Carl Duisberg war die treibende Kraft hinter allen diesen Aktivitäten und Erfolgen. Sein Engagement für die GeFFrUB, deren Vorsitzender und Ehrenvorsitzender er bis zu seinem Tod 1935 blieb, hat für die Universität Bonn eine segensreiche Wirkung gehabt. Aber auf seine Person fallen aus heutiger Sicht auch dunkle Schatten. Duisberg engagierte sich in der Herstellung von Giftgas und ließ in Leverkusen „Grünkreuz“-Granaten (Phosgen und Diphosgen) herstellen. Mit seinem Glauben an die kriegsverkürzende Wirkung der Gasgeschosse war Duisberg allerdings nicht allein, denn auch der Bonner Chemiker Richard Anschütz, Rektor des Jahres 1915/16, hatte in einer „Osterbotschaft“ der Universität an ihre Angehörigen im Felde den Einsatz von Giftgas zur schnelleren Beendung des Krieges gepriesen. Seit 1915 engagierte sich Duisberg im alldeutschen Verband und unterstütze die Forderung nach einer Annexion Belgiens, 1916 trat er für die Deportation von belgischen Zwangsarbeitern nach Deutschland ein, von denen 60.000 nach Deutschland verschleppt wurden.
Die ersten Jahre der GeFFrUB
Der Kriegsverlauf verhinderte die eigentlich für den 18. Oktober 1918 geplante 100-Jahr-Feier der Universität. Als man ein Jahr später zu einer nachgeholten Feier zusammenkam, warb der Rektor Zitelmann bei den Ehemaligen der Bonner Universität, aber auch bei Handelskammern, Städten und Unternehmen um den Beitritt in den Förderverein: „Der Krieg hat unser Volk vor gewaltige, nie geahnten Aufgaben gestellt, der Friede wird uns wohl noch schwierigere stellen“. Daher sei es dringend nötig, die Universität durch genügend Spenden dafür auszurüsten, den Wettbewerb mit den Siegermächten auf dem Feld der Wissenschaft zu wagen. Ganz im Sinne der Begegnung von Wissenschaft und Wirtschaft ging schon 1917 vom Schatzmeister der GeFFrUB, dem Kölner Bankier Louis Hagen, zusammen mit dem Generaldirektor der Troisdorfer Sprengstoffwerke, Paul Müller, und dem Bonner Juraprofessor Ernst Landsberg, die Initiative aus, für die 100-Jahr-Feier eine eigene Stiftungsprofessur für Handels- und Industrierecht zu errichten. Ein entsprechender Vertrag mit dem preußischen Staat kam schon 1918 zustande, und er wurde flankiert durch die Vereinbarung über eine „Curt Alfons Haniel-Jubiläums-Professur für angewandte Geologie“, die der Vorsitzende der Troisdorfer Gutehoffnungshütte, August Haniel, für seinen 1914 gefallenen Sohn stiftete.
Das Kriegsende hatte den Plänen der GeFFrUB einen Dämpfer versetzt, nicht aber ihren Sammelaktivitäten. Die wieder auf Friedenswirtschaft umgestellten rheinischen Betriebe waren weiterhin zu Spenden und regelmäßigen Beiträgen bereit, und das Vermögen des Vereins wuchs bis zum Sommer 1921 auf 3,3 Millionen Reichsmark (RM) an. Die Mitgliederzahl war nun auf 815 gestiegen, was lange nicht mehr erreicht werden sollte. Nicht nur zwei Lehrstühle, sondern gleich zwei ganze Institute wurden nun gegründet oder doch zumindest angestoßen. Einmal war es das durch die Bücherspende des engagierten Gründungsmitglieds Albert Blank ermöglichte Einrichtung eines „Instituts für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande“ in enger Verbindung mit dem Provinzialverband, zum anderen zum 25. Jahrestag der Entdeckung der Röntgenstrahlen die Gründung eines „Röntgen Forschungs- und Unterrichtsinstitut“. Der deswegen getätigte Spendenaufruf erbrachte die überraschend hohe Summe von 800.000RM.
Aber die dunklen Wolken der Hyperinflation zogen schon am Horizont auf. 1921 hatte sich keiner der Bankiers und Wirtschaftsführer, die in der GeFFrUB aktiv waren, eine völlige Geldentwertung überhaupt vorstellen können. Aber schon ein Jahr später zwang die zunehmende Inflation die GeFFrUB zum Umdenken, denn neben der Förderung der Forschung wurde nun eine Unterstützung der Studierenden unumgänglich, die unter der angespannten Wirtschaftslage und der schnellen Entwertung ihrer monatlichen Wechsel sehr zu leiden hatten. Das Vermögen der GeFFrUB war im Juli 1922 auf 5.330.000 RM angestiegen, die aber im Laufe des kommenden Jahres fast nichts mehr wert waren. Immerhin war der Bau des Röntgeninstituts noch so weit vorfinanziert worden, dass es 1923 öffnen konnte.
Die GeFFrUB selber aber stand nach der Hyperinflation als Fördergesellschaft vor dem Aus. Carl Duisberg ließ sich davon nicht beirren, sondern startete erneut bei Null. Auch in der neuen Währung, allgemein „Rentenmark“ genannt, die nun eingeführt worden war, konnten bis Oktober 1924 schon 90.000 Mark an Spenden eingenommen werden. Viele Studierende waren 1923 in Not geraten. Neben Geldern für Forschung und Lehre im Umfang von ca. 40.000 Mark gingen erhebliche Mittel an den „Verein Studentenwohl“, aus dem das heutige Studentenwerk hervorgegangen ist, und an die studentische Darlehenskasse. Ein zinsloses Darlehen von 50.000 Mark ging zusätzlich an den Verein Studentenwohl für die Eröffnung des ersten Studentenwohnheims, des Tillmannhauses.
Die „Goldenen Zwanziger“ der Stresemann-Zeit und die Jahre bis 1931 zeigen eine Zeit der wachsenden Einnahmen und der erfolgreichen Förderung. Die Mitgliederzahl von ca. 800 Mitgliedern war auch über das Krisenjahr 1923 hinaus konstant geblieben. Schnell war Stabilität erreicht und eine jährliche Fördersumme von ca. 100.000 Mark konnte ausgezahlt werden. Seit 1925 waren die Franzosen aus dem Rheinland abgezogen, man atmete wieder freier und weitete die Aktivitäten der Universität aus. Unter dem Orientalisten Paul Kahle erhielt das orientalische Seminar ein japanisches und ein chinesisches Lektorat, deren Startfinanzierung von der GeFFrUB kam.
Erneut geriet die GeFFrUB in die Krise, als 1931 die Weltwirtschaftskrise Deutschland erreichte. Nicht deswegen, sondern aus Gesundheitsgründen legte der nunmehr 70jährige Carl Duisberg den Vorsitz nieder. Sein Nachfolger wurde Paul Müller, Generaldirektor der Troisdorfer Dynamit Nobel AG und Gründungsmitglied der GeFFrUB. Anders als die Inflation von 1923 setzte die Weltwirtschaftskrise der GeFFrUB aber sehr zu. Die Mitgliederzahl sank, das Spenden- und Beitragsaufkommen halbierte sich. Wie es in den ersten Jahren danach weiterging, ist heute nicht mehr zu rekonstruieren, denn die Unterlagen der Geschäftsstelle von 1932 bis 1937 sind dem Bombenkrieg zum Opfer gefallen.
Die GeFFrUB im 2. Weltkrieg
1938 hatte die GeFFrUB noch 598 Mitglieder. Studierende waren fast gar keine darunter, weshalb man versuchte, in einer großen Werbeaktion die Reihen zu füllen, was allerdings nicht zum Erfolg führte. Auf der Hauptversammlung am 5. November 1938, der letzten vor Kriegsausbruch, konnten immerhin noch ca. 41.000 RM an Einkünften gemeldet werden, von denen 5.580 RM zweckgebunden waren. Unter den Bewilligungen war auch ein Wanderpreis im Umfang von 500 RM für den Bonner Hochschulsport.
Der Krieg beeinträchtigte das Wirken der GeFFrUB nicht sehr. Die Mitgliedszahlen sanken auf einen Wert von 559 im Jahr 1940, ohne dass sich das auf die Höhe der Einnahmen ausgewirkt hätte. Von da an stiegen die Mitgliederzahlen sogar wieder, sodass die GeFFrUB 1943, als die Universität 125 Jahre alt wurde, 625 Mitglieder umfasste. Sie spendeten der Universität anlässlich der Jubelfeier mehr als 770.000RM. Man hatte auf eine eigene Mitgliederversammlung verzichtet und die GeFFrUB-Mitglieder stattdessen zum Universitätsjubiläum eingeladen. Es sollte die letzte gemeinsame Veranstaltung vor Kriegsende werden. Trotz der reichlichen Fördergelder, die noch bis Mitte 1944 an die Universität ausgezahlt worden waren, hatte die GeFFrUB bis Dezember 1943 ein Vermögen von 945.664,93 RM angesammelt. Verwendet werden konnte es nicht mehr, denn Rektor Chudoba ließ im September 1944 aus Angst vor einem alliierten Vorstoß an den Rhein die Universitätsleitung nach Göttingen verlagern und die Bonner Universität schließen. Die GeFFrUB stellte damit faktisch ihre Arbeit ein.
Die GeFFrUB nach dem 2. Weltkrieg
Noch im Frühjahr 1945, kaum dass die alliierten Truppen das linke Rheinufer besetzt hatten, war durch ein beherztes Gremium Bonner Professoren, die sich selber „Verwaltungsrat“ nannten, der Betrieb der Universität wieder aufgenommen worden. Heinrich Konen, der als Vertreter der Landwirtschaftlichen Fakultät bald zum Rektor der Bonner Universität ernannt wurde, übernahm kommissarisch die Leitung der GeFFrUB, deren Vorsitzender Paul Müller den Zusammenbruch des „Dritten Reiches“ nicht überlebt hatte, und definierte die Förderabsicht um, indem er die verbliebenen Reichsmarkbestände der GeFFrUB nicht zur Forschungsförderung einsetzte, sondern damit die Gehälter der zurückkehrenden Bonner Professoren zahlte, da keine anderen Mittel vorhanden waren. So war das Vermögen bis 1948 sinnvoll eingesetzt worden, bevor die Reste durch die erneute Währungsumstellung erneut verloren gingen.
Eine geordnete Geschäftsführung der GeFFrUB gab es nicht mehr. Als daher von den Rektoren Konen und Noth 1948 Kontakte zur Wiederbelebung der GeFFrUB geknüpft wurden, kam das einer Neugründung gleich. Als neuer Vorsitzender wurde der Leiter der Farbenfabriken Bayer in Leverkusen, Prof. Dr. Ulrich Haberland, gewonnen. Die erste Hauptversammlung der erneut ins Vereinsregister eingetragenen GeFFrUB konnte am 25. Juni 1949 im wieder aufgebauten Hörsaal X stattfinden. 112 Mitglieder hatten sich zusammengefunden. Schon 1950 hatte diese Zahl sich verdreifacht. 384 Mitglieder erbrachten 60.000 DM für universitäre Zwecke. Zehn Jahre später war die Marke von 700 Mitgliedern überschritten und damit der Anschluss an die glücklichen Jahre vor der NS-Herrschaft geschafft.
Die GeFFrUB bis zu ihrem 80-jährigen Bestehen 1997
Die Leitung der GeFFrUB, die in den folgenden Jahrzehnten einen immer größeren Aufschwung nehmen sollte, blieb nun lange innerhalb der Bayer-Werke. Nach Haberlands Tod 1961 übernahm der Direktor der zu Bayer gehörenden AGFA-Werke, Prof. Dr. Gustav Schaum, den Vorsitz. Unter seiner Ägide wurden die Bonner Mitteilungen, die bis dahin als Vereinsblatt gedient hatten, durch die Bonner Universitäts-Blätter abgelöst, die lange Zeit der Informationskanal für die Mitglieder waren, die sich so über die Entwicklungen an der Universität informieren konnten. Schaum durfte auch erleben, dass die Mitgliederzahl über 1.000 stieg. Als Schaum 1975 den Vorsitz niederlegte, konnte er vorrechnen, dass in den 13 Jahren seiner Amtszeit ca. 3,3 Millionen D-Mark in Form von Geldspenden, Sachmitteln und den mittlerweile eingeführten GeFFrUB-Preisen an die Universität geflossen waren.
Auch der nächste Vorsitzende der GeFFrUB, der Vorstandsvorsitzende der Bayer AG Prof. Dr. Herbert Grünewald, konnte bis in die 90er Jahre hinein die erfolgreiche Entwicklung der GeFFrUB fortsetzen. In den 80er Jahren pendelte sich die Mitgliederzahl auf ca. 900 Mitglieder ein. Neben den immer noch reichlich fließenden Jahresbeiträgen und ungebundenen Spenden gab es seit den 1960er Jahren eine wachsende Tendenz zu zweckgebundenen Spenden, ganz so, wie es in den Anfangsjahren der GeFFrUB nach dem Ersten Weltkrieg auch gewesen war. Namentlich die Bayer AG spendete mehrfach bedeutende Summen, so etwa 1960 eine Million D-Mark für den Bau des Ulrich-Haberland-Hauses, eines Studentenwohnheims in Endenich, oder 100.000 D-Mark für den Ausbau des Uniclubs in der Konviktstraße. Bis zur Jahrtausendwende hat die GeFFrUB der Universität Bonn alles in allem ca. 10 Millionen D-Mark zur Verfügung gestellt.
Der letzte Vorsitzende der GeFFrUB aus dem Hause Bayer war Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Karl Heinz Büchel. 1994 übernahm er von Herbert Grünewald den Vorsitz, den er bis 2001 innehatte. Unter Karl Heinz Büchel deutete sich schon eine Änderung an, denn die Geschäftsstelle, die nach dem Krieg wieder bei Bayer in Leverkusen untergebracht war, wurde 1998 an die Universität Bonn verlegt. 1997 konnte Büchel das glanzvolle Fest zum 80jährigen Bestehen der GeFFrUB feiern, zu dem er eine eindrucksvolle Bilanz ihrer Geschichte vorlegte.
Die GeFFrUB im 21. Jahrhundert
Mit dem neuen Vorsitzenden Dr. Eberhard Schmitz, dem Vorsitzenden der IHK Bonn, folgte dann nach einem halben Jahrhundert 2001 ein GeFFrUB-Leiter nach, der nicht mehr mit Bayer in Verbindung stand. Schmitz leitete einen Paradigmen-Wechsel in der Geschichte der GeFFrUB ein. Waren es von der Gründung 1917 bis in die ersten Jahrzehnte der Bundesrepublik hinein die großen Industrie- und Wirtschaftsunternehmen der Region Rhein/Ruhr gewesen, durch die der GeFFrUB erhebliche Mittel und wertvolle Verbindungen zuwuchsen, so erfolgte nun auf beiden Seiten eine Umorientierung. Während die großen Firmen im Zeitalter der Globalisierung und Konzentration den Blick nicht mehr so sehr auf die Rheinische Alma Mater Bonnensis richteten und zunehmend in ihrer unmittelbaren Umgebung weitere Universitäten und Fachhochschulen entstanden, suchte die Universität, auch im Interesse ihrer Absolventen, zunehmend den Kontakt zur regionalen Wirtschaft. Eberhard Schmitz, der durch seine Tätigkeit als Hauptgeschäftsführer der IHK dafür die idealen Voraussetzungen mitbrachte, sorgte für diesen Übergang in eine engere Verknüpfung mit Firmen vor Ort. Ganz in diesem Sinne wirkten auch die weiteren Vorsitzenden, Dr. Hans Daniels, der ehemalige Oberbürgermeister von Bonn, und Michael Kranz, der ehemalige Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Bonn.
Das Jahr 2007
Hans Daniels war es vorbehalten, einen bedeutenden Schritt zu initiieren und der Gesellschaft einen neuen Namen und eine neue Ausrichtung zu geben. Neben der GeFFrUB als Fördergesellschaft war 2001 auch ein Alumni-Club entstanden. Alumni-Club und GeFFrUB gerieten unweigerlich in Konkurrenz zu einander, denn sie warben um den selben Personenkreis. Um dieser Situation ein Ende zu setzen, wurde unter der Leitung von Daniels 2007 die Fusion beider Organisationen zur heutigen „Universitätsgesellschaft Bonn – Freunde, Förderer Alumni e.V.“ vollzogen.
Die UGB heute
Die Universitätsgesellschaft Bonn, die noch mehr als die GeFFrUB der Begegnung ihrer Mitglieder dient, hat die positive Entwicklung ihrer Vorgängerorganisation fortgesetzt. Bald nach der Fusion konnte die UGB über 2.000 Mitglieder zählen, die sich aus großen und mittelständischen Unternehmen der Region, Alumni, Bonner Bürgern und Angehörigen der Universität zusammensetzt. Eine bedeutende Erbschaft von einer emeritierten Professorin der Bonner Universität versetzte die UGB in die Lage, auch neue Formen der Förderung und neue Förderbereiche hinzuzunehmen. Die Universitätsmuseen, von denen Bonn mehr hat als jede andere deutsche Universität, werden gezielt gefördert, durch 30 Deutschlandstipendien werden begabte Studierende unterstützt, die besten Dissertationen eines jeden Jahres werden mit hoch dotierten Preisen ausgezeichnet und das an Deutschlands Universitäten einmalige Absolventenfest wäre ohne die Unterstützung der UGB kaum möglich. Und pünktlich zum Jubiläumsjahr 2017 ist es der UGB gelungen, im Rahmen eines PPP-Projektes die Remise des Poppelsdorfer Schlosses durch die Eröffnung des Restaurants "NEES" mit neuem Leben zu füllen.
Der Rückblick auf 100 Jahre Geschichte zeigt, dass die UGB für die Zukunft gut gerüstet ist und auf ihre Vergangenheit stolz sein kann.