NMUN

National Model United Nations Conference in New York

Vom 22.-26. März nahm eine Delegation von Studierenden der Universität Bonn an der diesjährigen National Model United Nations (NMUN) Konferenz in New York City teil. 

 

NMUN 

Die Bonner Delegation zu Gast in der Ständigen Vertretung des Iraks bei den Vereinten Nationen mit dem irakischen UN-Botschafter Seine Exzellenz Mohammed Ali Alhakim.

 

Bei der NMUN handelt es sich um die weltweit größte studentische Simulation der Vereinten Nationen (VN), die jungen Menschen aus der ganzen Welt die Möglichkeit bietet, im Rahmen von nachgestellten Sitzungen der Generalversammlung und vielen weiteren VN-Ausschüssen über globale und aktuelle Themen zu diskutieren und zu verhandeln. Die insgesamt über 5.000 Teilnehmer vertreten jeweils als Delegation ihrer Universität die Interessen eines Mitgliedstaates.

Vom 22. bis zum 26. März 2015 lag es also an uns, unter der Leitung unseres Faculty Advisors Karsten Jung sowie unterstützt von unserem Head Delegate Nikolas Schmidt mit 15 Delegierten aus Bonn, die Republik Irak bestmöglich zu repräsentieren. Während der fünftägigen Konferenz hielten wir in unseren jeweiligen Ausschüssen eine Vielzahl an Reden, erarbeiteten mit unseren Mitdelegierten erste Arbeitspapiere und Entwürfe zu Resolutionen, über die es schließlich am letzten Tag abzustimmen galt. Da sich die verschiedenen Komitees in der Größe ihrer Zusammensetzung und den Themen, die auf der Agenda standen, deutlich unterschieden, konnten wir alle von ganz eigenen Erfahrungen berichten. Während ein Teil der Delegation mit einer Resolution über das Verbot von „Lethal Autonomous Weapons Systems“ sicherheitspolitisches Neuland betrat, widmeten sich Andere in ihren Ausschüssen aktuellen entwicklungspolitischen Projekten wie der Post-2015 Development Agenda, der globalen Stärkung von Frauenrechten oder beschäftigten sich mit der Bewältigung von Flüchtlingsströmen. 

Wichtig war es dabei für uns Delegierte, als Repräsentanten Iraks, die Ziele und Hoffnungen des Landes in den Gremien der VN nachdrücklich zur Geltung zu bringen. Dass uns dies als Gruppe durchaus mit Erfolg gelang, ist der ausführlichen Vorbereitung unseres Faculty Advisors zu verdanken, der uns im Vorfeld der Konferenz in mehreren Seminaren das vielschichtige System der Vereinten Nationen näherbrachte und unser Wissen über den Irak vertiefte. Darüber hinaus konnten wir durch unsere Teilnahme an den Konferenzen von BIMUN (Bonn International Model United Nations) und GERMUN (German Model United Nations) praktisch üben, wie man mit Mitstreitern Resolutionen auf den Weg bringt und vor allem, wie es sich anfühlt, in einem gut gefüllten Saal eine Rede über nicht ganz alltägliche Themen zu halten - auf Englisch, versteht sich.

Gerade mit Blick auf die gegenwärtig angespannte politische und humanitäre Lage im Irak gestalteten sich die Vorträge und Gespräche mit Experten und politischen Entscheidungsträgern für unsere Delegation als besonders interessant und aufschlussreich. Diese konnten wir im Anschluss an die GERMUN-Konferenz in Berlin und während unserer einwöchigen Studienreise in Washington D.C. im Vorfeld der Konferenz wahrnehmen. Im United States Institute for Peace und dem Woodrow Wilson International Center for Scholars nahmen sich die Referenten für unseren Besuch viel Zeit und beantworteten unsere Fragen ausführlich. Der ehemalige US-Botschafter im Irak, James F. Jeffrey, konnte uns zudem im Washington Institute for Near East Policy auch von persönlichen Erfahrungen berichten, die er während seiner Amtszeit von 2010 bis 2012 in der weltweit größten Botschaft in Baghdad sammelte. Unter welchen Maßgaben die deutsche und US-amerikanische Regierung Außenpolitik im Irak und der Region betreiben, erfuhren wir schließlich im Auswärtigen Amt in Berlin, der Deutschen Botschaft in Washington und dem US Department of State. Ganz sicher werden wir auch die herzlichen Empfänge, die uns in der irakischen Botschaft in Berlin und der Ständigen Vertretung des Irak bei den Vereinten Nationen in New York bereitet wurden, in bleibender Erinnerung behalten. Wie bewegt sich beide Botschafter über die angespannte Lage im Irak zeigten und ihre Hoffnung auf ein Ende der terroristischen Bedrohung des Landes ausdrückten, war eine außerordentliche Erfahrung für uns. Sowohl die NMUN-Konferenz in New York, als auch die oben nur kurz beschriebenen Termine in Washington und Berlin, haben uns nicht nur einen Einblick in die Arbeit von Diplomaten in den Vereinten Nationen ermöglicht, sondern auch andere Kulturen und Denkweisen nahegebracht. Abgerundet wurden diese zwei erkenntnis- und lehrreichen Wochen schließlich durch die Abschlusszeremonie in der Generalversammlung der VN, deren überraschender Höhepunkt die persönliche Ansprache von Generalsekretär Ban Ki-Moon an uns Delegierte bildete.  

Wir danken der Universitätsgesellschaft der Universität Bonn herzlich für ihre Unterstützung und unserem Faculty Advisor Karsten Jung für die hervorragende Vorbereitung!

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